hochzeit-trauung.de
»STARTSEITE Tragen & Entzünden Bedeutung der Hochzeitskerze »Hochzeitskerze spricht »Brautkerze in Kirche & Standesamt »Lesetexte zu Kerzen-Symbolen
Lässt man sich eine Kerze zur Hochzeit schenken? Oder besorgt das Brautpaar die Kerze selbst - wie ist es üblich?
Es gibt verschiedene Bräuche und Möglichkeiten rund um die Brautkerze. Die Unterschiede sind zum Teil regional bedingt und liegen auch daran, welche inhaltliche Bedeutung man der Kerze geben möchte.
Es gibt den alten Brauch, dass dem Hochzeitspaar zur Vermählung eine Kerze geschenkt wird.
Die Kirche sah es ursprünglich als ihre Aufgabe an, den Hochzeitern ein Brautlicht mit auf den Weg zu geben. Alte Trauformulare belegen dies. Das war eine sehr schöne und sinnvolle Geste. Die Liebe, Wärme und Nähe Gottes wurde da nicht nur mit Worten "beschwört" sondern zeichenhaft und sichtbar mit auf den Weg gegeben.
Nur noch wenige Kirchengemeinden pflegen diesen liturgischen Brauch. Auch in den Kirchen siegt vielfach der Sparzwang über das Inhaltliche - das ist schade. Denn es könnten Gemeindegruppen wie eine Jungendgruppe oder die Frauengemeinschaft Kerzen gestalten, und Texte dazu verfassen.
Die Brauteltern, zumeist die Mutter der Braut, haben es in etlichen Regionen übernommen, die Brautkerze zu besorgen oder selbst zu gestalten. Mit einigen erklärenden Worten wird sie dann im Verlauf der kirchlichen Zeremonie oder bei der anschließenden Hochzeitsfeier der Tochter bzw. dem Brautpaar überreicht.
Auch der Freundeskreis tritt vielfach als Schenker der Kerze in Aktion. Das Überreichen der Kerze kann ein Element im Gottesdienst sein oder ein Programmpunkt bei der Hochzeitsfeier. Dabei wird ein Text vorgelesen.
Möglichkeit 1: Freundeskreis gestaltet die Kerze!
Eine Idee ist es, dass die Kerze selbst gestaltet wird und dabei verschiedene Personen aus dem Freundeskreis je ein Symbol für die Verzierung beisteuern.
Beim feierlichen Überreichen der Kerze kann jede Person kurz erklären, welchen Wunsch sie mit dem jeweiligen Symbol verbindet. Für einen solchen Programmpunkt kann auch eine gekaufte Kerze dienen. Dann lesen einzelne Personen einen Text zu den Zeichen und Bildern, die man auf der Kerze findet.
Vorschlag: Überreichen der Kerze als Programmpunkt beim Polterabend
Gestaltet der Freundeskreis, Kollegenkreis oder Bekanntenkreis die Kerze, so kann sie schon beim Polterabend überreicht werden. Sie kann hier ein Programmpunkt sein, indem man schon hier etwas zur Kerze sagt - mit der Bedingung natürlich, sie erst bei der Hochzeit anzuzünden.
Möglichkeit 2: Braut und Bräutigam kaufen sich selbst die Hochzeitskerze
Mein Eindruck ist, dass sich mittlerweile zumeist die Hochzeitspaare selbst um die Kerze kümmern. Das ist natürlich möglich, doch einerseits ist es eine schöne Geste, die Kerze und die damit verbundenen Wünsche geschenkt zu bekommen; zudem ist es gut, wenn die vielfältigen Aufgaben der Hochzeitsvorbereitung auf viele Schultern verteilt werden.
Mein Vorschlag: Wünschen Sie sich als Paar eine gekaufte Kerze oder regen Sie an, dass man Ihnen eine Hochzeitskerze gestaltet.
Bitten Sie darum, dass man sie Ihnen im Rahmen der standesamtlichen, kirchlichen oder privaten Feier ausdrücklich überreicht. In den Kapiteln "Blumenschmuck" sowie "Wer macht mit?" gebe ich Ihnen Vorschläge für Briefe an die Hochzeitsgäste, mit denen Sie um Blumen bzw. um Mitwirkung bitten. Fügen Sie einem dieser Schreiben die Bitte um ein Brautlicht an!
Die einmalige Herstellung einer Kerze kommt aufgrund der benötigten Materialien teurer, als eine fertige Kerze zu kaufen. Wenn man die Utensilien wie Wachstift, Wachsfolien oder Wachsbuchstaben und Zahlen auch für das Basteln weitere Kerzen benutzt, so ist es preiswerter.
Und das Gestalten einer Kerze macht ja auch Spaß - überhaupt mit Kindern gemeinsam! Wenn man nach einer Möglichkeit sucht, Kinder in die Vorbereitung der Trauung einzubeziehen, so ist das gemeinsame Gestalten der Brautkerze eine gute Idee.
Welche Kerze zur Hochzeitskerze wird, liegt völlig daran, was das Brautpaar wünscht!
Es hat in manchen Gegenden Tradition, dass man die Taufkerze der Braut beim Einzug in die Kirche voranträgt und sie dann im Verlauf der Zeremonie am Altar erneut anzündet. Doch nur in seltenen Fällen ist die Taufkerze noch vorhanden bzw. noch groß genug. Dann entscheidet man sich natürlich für eine eigentliche Hochzeitskerze.
Tipp: Ist da noch die Taufkerze (oder ein Stück davon) vorhanden und Sie möchten dennoch eine spezielle Hochzeitskerze haben, so bietet sich folgende Möglichkeit an: Die Taufkerze der Braut bzw. die des Bräutigams (oder beide Kerzen) wird beim Einzug in die Kirche getragen. Die Taufkerze ist dabei angezündet. Im Verlauf der Brautmesse (Hochzeitsgottesdienst) wird dann die neue Hochzeitskerze an dieser entzündet.
Der Taufsegen entfaltet sich in der Liebe der Brautleute!
Das Entzünden der Hochzeitskerze an der Taufkerze (oder der Kommunionkerze) zeigt symbolisch, wie der Taufsegen wahr wird, sich ausbreitet und nun zum Segen für den gemeinsamen Weg wird.
Das Anzünden der Kerze auf diese Weise kann mit einigen Sätzen erklärt werden. Vielleicht übernimmt der Geistliche das - bitten Sie den Pfarrer bzw. die Pfarrerin darum
Falls die Hochzeitskirche auch die Taufkirche von Braut und / oder Bräutigam war, so bietet sich diese Zeremonie besonders an! In gleicher Weise kann man die Kommunionkerze bzw. Konfirmationskerze zur Hochzeitskerze machen.
Wie bei allen alten Bräuchen haben sich im Verlauf der Zeit auch bezüglich des Tragens und Anzündens der Hochzeitskerze verschiedene Vorgehensweisen herausgebildet.
Früher trugen Bräute eine Brautkerze statt eines Brautstraußes!
Bilder aus der Zeit der frühen Kirche und aus dem Mittelalter zeigen, dass Bräute auf dem Weg in die Kirche früher eher eine Kerze trugen als einen Blumenstrauß / Brautstrauß. Das hatte viele Gründe, religiöse und praktische. Heutzutage aber hat der Brautstrauß in der Hand der Braut die Brautkerze abgelöst.
Ein "Engelchen" als Kerzenträger
Wird eine Kerze beim Einzug in die Kirche durch eine Kerzenträgerin bzw. einen Kerzenträger vorangetragen, so geschieht dies am besten durch ein Kind, ein sogenanntes Engelchen.
Nur das Engelchen geht voran!
Vor dem Traupaar sollte keine erwachsene Person gehen; das stört das Blickfeld auf das Hochzeitspaar und ist liturgisch ungewöhnlich sowie unschön. (Oft schreiten Pfarrer bzw. Pfarrerinnen vor dem Paar her, das hat eher praktische Gründe, um dem Brautpaar die Unsicherheit zu nehmen. Denn die Geistlichen gehören eigentlich an den Schluss dieser Eingangsprozession.
Oder: Kerze steht schon auf dem Altar!
Eine andere Möglichkeit ist, dass die Kerze schon vor Beginn der Brautmesse auf den Altar gestellt wird. Dann begleitet sie jedenfalls beim Auszug das Paar. Hier gelten die gleichen Ratschläge wie zum Einzug.
Die Hochzeitskerze als Tischkerze
Neben den typischen Brautkerzen gibt es die "Tischkerze zur Hochzeit". Sie ist üblicherweise niedriger sowie dicker und steht auch ohne speziellen Kerzenständer. Die Tischkerze wird nicht vorangetragen. Doch sie kann durchaus auch am Altar entzündet werden, um danach zum Hochzeits-Festsaal gebracht zu werden, wo Sie auf dem Brauttisch stehen wird.
Ist die Kerze schon beim Einzug in die Kirche entzündet? Ja, wenn sie schon im Rahmen eines vorangegangenen Passageritus (Taufe, Kommunion bzw. Konfirmation) entzündet wurde (es also eine gebrauchte Kerze ist), so ist es durchaus sinnvoll, dass sie beim Einzug in die Hochzeitskirche schon brennt. Unter dem vorangegangenen Segen (Taufe bzw. Konfirmation, Kommunion) schreitet das Paar in die Kirche.
Dann sollte die Kerze beim Einzug nicht brennen!
Ist die Kerze vorher bei noch keinem religiösen Anlass zeremoniell entzündet worden, wie bei der Taufe oder Konfirmation, so bleibt sie beim Einzug aus. Sie wird so auf den Altar gestellt. Hier erhält sie erst im Rahmen der Trauzeremonie von der Altarkerze bzw. von der Osterkerze ihr Licht.
Der Pastor bzw. die Pastorin weiß, an welcher Stelle im Ablauf der Trauzeremonie genau er bzw. sie die Kerze entzündet. Sie bleibt dann auf dem Altar brennend stehen und wird zum Auszug vorangetragen bzw. der Braut in die Hand gegeben. Es spricht auch nichts dagegen, dass der Bräutigam die Kerze trägt!
Findet keine kirchliche Trauung statt, so muss man natürlich nicht auf die Brautkerze verzichten. Sie wird dann im Verlauf der standesamtlichen Zeremonie entzündet. Auch bei der Feier im Hochzeitslokal kann die Kerze überreicht werden. Ein Kerzentext kann dann eine der Hochzeitsreden von Trauzeugen, Freunden oder Gästen ersetzen.
Mehr Kapitel zur Brautkerze:
Bedeutung der Traukerze
Lesetexte zur Kerze
Die Kerze spricht
Die Hochzeitskerze in Kirche & Standesamt
Kerzenformen
Musik
Kirchenlieder
Trauspruch
Lesetexte